Much, Walter
03 June 1913 ([Breslau]) - 15 April 1975 (Bonn)Description Area
Nach dem Ablegen der Reifeprüfung in Sprottau beginnt Walter Much eine Ausbildung im oberen Justizdienst, welche er im Jahre 1935 mit der Justizinspektorenprüfung abschließt.
Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Breslau legt er dort im Jahr 1938 das Referendarexamen ab. Aufgrund seiner Einberufung zum Wehrdienst und anschließender französischer Kriegsgefangenschaft muss er das noch in Schlesien begonnenen Rechtsreferendariat unterbrechen und kann es erst neun Jahre später an bayerischen Gerichten fortsetzen. Das Referendariat beendet Walter Much mit der im August 1949 in München bestandenen Großen Juristischen Staatsprüfung.
Danach tritt er in den bayerischen Justizdienst ein und ist bis November 1949 im Bayerischen Staatsministerium der Justiz tätig. Im Folgenden wird er als Gerichtsassessor zum deutschen Bundesjustizministerium in Bonn abgeordnet. In dieser Zeit ist er von September 1950 bis April 1951 juristischer Mitarbeiter der deutschen Delegation bei den Verhandlungen über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Im November 1950 wird er zum Amtsgerichtsrat ernannt und wird nach seinem im Januar 1951 erfolgten Übertritt zum Auswärtigen Amt dort im Januar 1952 zum Legationsrat bestellt. Im Juli 1952 wird Walter Much an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Johann-Wolfang-Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Doktor der Rechte promoviert.
Bei der Konstituierung der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahre 1952 wird Walter Much ihr erster Rechtsberater. 1965 wird er zum kommissarischen Leiter und 1966 zum Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Exekutivorgane, Zweig EGKS, auf. Nach der Fusion der Europäischen Gemeinschaften übernimmt er das Amt des Generaldirektors des Juristischen Dienstes der Europäischen Kommission, diese Tätigkeit führt Walter Much bis zu seinem Tode aus.
Seit 1959 ist er als Lehrbeauftragter, später als Honorarprofessor, am Europa-Institut der Universität des Saarlandes tätig. Weiterhin ist Walter Much Autor zahlreicher Publikationen und Mitherausgeber der Zeitschrift "Europarecht".
Walter Much ist Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Kommandeur des luxemburgischen Ordens der Eichenkrone.
Relations Area
Much, Walter
03 June 1913 ([Breslau]) - 15 April 1975 (Bonn)Description Area
Nach dem Ablegen der Reifeprüfung in Sprottau beginnt Walter Much eine Ausbildung im oberen Justizdienst, welche er im Jahre 1935 mit der Justizinspektorenprüfung abschließt.
Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Breslau legt er dort im Jahr 1938 das Referendarexamen ab. Aufgrund seiner Einberufung zum Wehrdienst und anschließender französischer Kriegsgefangenschaft muss er das noch in Schlesien begonnenen Rechtsreferendariat unterbrechen und kann es erst neun Jahre später an bayerischen Gerichten fortsetzen. Das Referendariat beendet Walter Much mit der im August 1949 in München bestandenen Großen Juristischen Staatsprüfung.
Danach tritt er in den bayerischen Justizdienst ein und ist bis November 1949 im Bayerischen Staatsministerium der Justiz tätig. Im Folgenden wird er als Gerichtsassessor zum deutschen Bundesjustizministerium in Bonn abgeordnet. In dieser Zeit ist er von September 1950 bis April 1951 juristischer Mitarbeiter der deutschen Delegation bei den Verhandlungen über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Im November 1950 wird er zum Amtsgerichtsrat ernannt und wird nach seinem im Januar 1951 erfolgten Übertritt zum Auswärtigen Amt dort im Januar 1952 zum Legationsrat bestellt. Im Juli 1952 wird Walter Much an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Johann-Wolfang-Goethe-Universität Frankfurt am Main zum Doktor der Rechte promoviert.
Bei der Konstituierung der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahre 1952 wird Walter Much ihr erster Rechtsberater. 1965 wird er zum kommissarischen Leiter und 1966 zum Generaldirektor des Juristischen Dienstes der Europäischen Exekutivorgane, Zweig EGKS, auf. Nach der Fusion der Europäischen Gemeinschaften übernimmt er das Amt des Generaldirektors des Juristischen Dienstes der Europäischen Kommission, diese Tätigkeit führt Walter Much bis zu seinem Tode aus.
Seit 1959 ist er als Lehrbeauftragter, später als Honorarprofessor, am Europa-Institut der Universität des Saarlandes tätig. Weiterhin ist Walter Much Autor zahlreicher Publikationen und Mitherausgeber der Zeitschrift "Europarecht".
Walter Much ist Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Kommandeur des luxemburgischen Ordens der Eichenkrone.